Die durch das Phytoplankton zu bewertenden Fließgewässer Deutschlands werden auf sieben planktonführende
Gewässertypen eingeschränkt. Die Bewertung erfolgt auf Grundlage von vier neu definierten
Subtypen, die aufgrund der unterschiedlichen Neigung zur Biomassebildung bei gleichem Phosphorangebot
identifiziert wurden. Die Gewässertypen „Kiesgeprägte Ströme des Mittelgebirges“ und „Große
sandgeprägte Ströme des Tieflandes“ wurden anhand der Abflussspende (Schwellenwert 10 l s-1 km-2)
unterteilt. Eine Zusammenlegung erfolgte für die Tieflandflüsse mit anschließender Subtypenauftrennung
nach der Größe des Einzugsgebietes (Schwellenwert 5.000 km2), so dass zwei Typen der „Sand-, lehmund
kiesgeprägten Tieflandflüsse“ definiert wurden. Da der Phosphor als relevanteste stoffliche Belastung
betrachtet wird, wurden für ihn fließgewässertypspezifische Zielwerte anhand der geogen bedingten
Hintergrundkonzentration formuliert. Diese Zielwerte dienten der Herleitung der Klassengrenzen für die
Biomasse zur Rekonstruktion der Referenzbedingungen und in Kombination mit den Chlorophyll a-
Klassengrenzen zur Eichung der trophischen Verbreitungspräferenz der Indikatortaxa. Im multimetrischen
Verfahren werden durch mehrere trophische Kenngrößen die Eutrophierung und durch einen
Phytoplankton-Halobienindex eine Salzbelastung abgebildet. Das Bewertungssystem umfasst Kenngrößen,
die alle vollständig neu und typspezifisch aus den Basisdaten hergeleitet wurden. Allen
Kenngrößen wird das Saisonmittel zu Grunde gelegt, welches den Zeitraum April bis Oktober umfasst.
|